Donnerstag, 24. Juli 2008

Mainzer Musiksommer beginnt

Musikalische Sommerlöcher gibt es schon lange nicht mehr. Zwischen den Spielzeiten von Sinfonieorchestern und Theatern findet eine heiße Phase statt, die das Publikum ins Freie oder zwischen dicke, kühle Mauern lockt. Seit neun Jahren gehört der Mainzer Musiksommer zu den festen Größen. Das Konzept, an historischen Orten mit zumeist jungen Künstlern ein Programm mit dem Schwerpunkt auf Alter Musik anzubieten, hat sich in Mainz bewährt.

Auch in diesem Jahr stehen zahlreiche musikalische Höhepunkte. Bereits am kommenden Dienstag, 29. Juli wird das Eröffnungskonzert eine „Spiritualität auf höchster Ebene“ bieten. So zumindest nennt es Peter Stieber, der als Landesmusikredakteur Rheinland-Pfalz bei SWR2 mit für die Programmgestaltung zuständig ist. Bewährtermaßen findet das Festival in Kooperation mit der Stadt Mainz statt. Den Auftakt gestaltet der Mainzer Figuralchor unter der Leitung von Stefan Weiler gemeinsam mit dem renommierten sächsischen Organisten Hansjörg Albrecht. Hier werden alte und neue Werke neben einander aufgeführt, die Reihe der Komponisten beginnt bei Heinrich Schütz, geht über Brahms, Mendelssohn und Olivier Messiaen und endet bei dem griechischen Komponisten Theodore Antoniou.

10 Musiker haben 20 Stücke mitgebracht, die sie am 30. Juli in der Johanniskirche vorstellen werden. Das Ensemble „Accentus Austria“ spielt Theatermusik, die im 16. Jahrhundert in Spanien angesagt war. Im familiären Rahmen der Villa Musica kommt mit Hille Perl am 8. August eine der ausdrucksstärksten Musikerinnen unserer Zeit nach Mainz. Sie hat sich der „Musik aus den Gemächern von Ludwig XIV“ gewidmet. Begleitet wird die Gambistin von Lee Santana (Laute) und Steve Player (Gitarre). Ebenfalls um geschlagene Saiten geht es am 12. August in der Antoniuskapelle, diesmal mit dem „Barrios Guitar Quartet“, zusammengesetzt aus Musikern der Rhein-Main-Region. Erneut treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. Der 20-jährige Pianist Joseph Moog tritt am 14. August in Schloss Waldthausen den Beweis an, dass auch ehemalige Wunderkinder eine Zukunft haben können. Das Programm mit Beethovens Waldsteinsonate und Liszts 12. Ungarischer Rhapsodie benötigt mehr als antrainierte artistische Fingerfertigkeit.

Nur wenige Jahre älter sind die drei Mitglieder des Tecchler Trios, das 2007 den ARD-Musikwettbewerb für sich entschied. Am 17. August sind sie in Schloss Waldthausen zu hören und spielen Werke von Haydn, Schostakowitsch und Rachmaninow. Bulgarische Volksmusik bildet einen weiteren Farbtupfer im ohnehin schon bunten Musiksommer. Am 23. August kommt die „Via Nova Percussion Group“ in den Weihergarten, um Volkstänze, Lieder und Improvisationen für Percussion-Ensemble zu präsentieren.


Weitere Konzerte: Stuttgart Radio Brass am 19.8 in St. Stephan, Ensemble L'Ornamento am 21.8. in der Antoniuskapelle, Calmus Ensemble Leipzig in der Johanniskirche.

Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr

Weitere Informationen und Karten: www.mainzer-musiksommer.de oder Telefon 06133-5799991


Veröffentlicht in der Mainzer Allgemeinen Zeitung

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