Bei Antonin Dvoraks Violinkonzert a-Moll begeben sie sich in einen permanent pulsierenden Dialog mit dem Geiger Leonidas Kavakos. Dessen Virtuosiät ist unaufdringlich und absolut organisch, dabei spielt er mit einer faszinierenden Ruhe und Intensität. Die Musiker des Orchesters sind ihm stets ebenbürtige Partner. Wenn er das Tempo anzieht, bleiben sie ihm dicht auf den Fersen, wenn er sich für einen Moment zurück zieht, übernehmen sie die Führung und fordern ihn heraus. Reibungen werden spürbar gemacht, ebenso wie das harmonische Miteinander.
Mit Ludwig van Beethovens vierter Sinfonie hat sich Chefdirigent Iván Fischer eher ein Mauerblümchen aus dem Schaffen des Komponisten ausgesucht. Doch gerade in der Entwicklung des Besonderen im vermeintlich Bekannten liegen seine Stärken. Er muss seine Musiker dabei nicht zu Höchstleistungen anspornen, weil sich diese bereits von selbst enorm ins Zeug legen. Und dennoch wühlt er mit Macht und Lust in den Harmonien, und ringt sekündlich um die Realisierung seiner Klangvorstellung. Das Ergebnis spricht für sich – hier leistet niemand bloß seinen Dienst ab.
Veröffentlicht u.a. in der Frankfurter Neuen Presse. Foto: www.bfz.hu
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