Donnerstag, 27. Dezember 2007

"Abba fever" kommt ans Original nicht ran

Abba ist Kult. Das Schweden-Quartett ist ein Exportschlagern und hat auch zweieinhalb Jahrzehnte nach seiner Auflösung nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Dass die Fanschar ungebrochen groß ist, zeigte auch der Zulauf zur Show „Abba fever“, die nun in der Rheingoldhalle gastierte. Die Produktion des Berliner Veranstalters „Star Entertainment“ lockte mit dem „Original aus London“ – in Abgrenzung zum konkurrierenden „Original aus Hamburg“, das ebenfalls durch die Lande tingelt.

Was da geboten wurde, hatte zumindest einen ordentlichen Skurrilitäts-Faktor. Die beworbenen „erstklassigen Solisten“, die für all jene namenlos bleiben, die keine sechs Euro für ein Hochglanz-Heftchen ausgeben wollten, schienen entweder noch die Folgen der Weihnachtsfeiertage auszukurieren oder werden in einer Welt als erstklassig geführt, die mit Musik nicht viel zu tun hat. Den Agnetha- und Frida-Darstellerinnen schien es in der Vorbereitung jedenfalls vor allem um den modischen Aspekt der Präsentation gegangen zu sein. Zu späte oder komplett ausgelassene Einsätze und unsaubere Intervalle im Duett gab es in fast jedem Titel zu hören. Ordentlich verstärkt für einen Raum, der vermutlich zehn Mal so groß wie die Rheingoldhalle ist.

Optisch überraschten die Damen mit Kostümen nahe der Anstandsgrenze, die nur wenig mit der zumeist hochgeschlossenen Garderobe der Originale zu tun hatten und mitunter wirkten, als seien sie aus einem einschlägigen Nachtclub ausgeliehen worden. Stilgetreu im Hintergrund hielten sich die Männer zumeist an ihren Instrumenten fest oder warfen kurze Melodiefetzen ein.

Zusätzlich gab es eine Tanzgruppe aus „internationalen Startänzern“. Der Etiketten-Schwindel, der dahinter steckte, erschloss sich jedem, der auch nur einmal in seinem Leben die Synchronität eines Männerballetts bewundert hat. Fern jeglicher Übereinstimmung tanzte die Gruppe extatisch zu den Titeln. Abstände wurden selten eingehalten, Hebefiguren kurzfristig abgebrochen, Auf- und Abtritte schlampig bis lustlos absolviert. Ach, und dann sind da noch die „fantastischen visuellen Projektionen“ gewesen. Zwei runde Leinwände, auf denen ab und an Abba-Gesichter oder bunte Kaleidoskop-Bilder erschienen. Nicht zu vergessen die grellen Strahler, die gerne direkt auf die Zuschauer gerichtet wurden.

Hinter all dieser geschmacklichen Verirrung muss sich die arme Disco-Kugel über der Bühne wohl recht verloren vorgekommen sein. Sie immerhin drehte zuverlässig ihre Runden und erinnerte als einzige ein wenig an die Zeiten, als Geschäftemacher wenigstens noch Respekt vor dem Urteilsvermögen ihres Publikums hatten.

Veröffentlicht in der Mainzer Allgemeinen Zeitung

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Sven Hieronymus mit seinem Kabarett-Programm "Ich werd Depp"

„Der macht nix, der will nur spielen.“, versucht das Management zu beruhigen. Doch weit gefehlt, Sven Hieronymus macht wohl was. Er startet einen Angriff auf die Lachmuskulatur und das Hirn zugleich. Dass sich hinter seinen oft derben Scherzen so manche Subtilität verbirgt, mag zunächst etwa konstruiert wirken, doch nach einer vollen Ladung „Ich wird Depp“, verzieht sich das Grinsen nur mühsam aus dem Gesicht und mancher Kalauer, mancher Seitenhieb auf die große und die kleine Politik bleibt im Kopf hängen, um dann dort seine Kreise zu ziehen.

Kabarett oder Comedy zu machen, war eigentlich nicht sein Plan. Der Sozialarbeiter und Gelegenheits-Rocker von „Se Bummtschacks“ geriet durch einen Zufall auf die Bühne. Als er aus seinen AZ-Kolumnen lesen sollte, wurde das als Comedy-Programm angekündigt. Also nutzte er die vier verbleibenden Wochen, um sich eines auszudenken. Mittlerweile ist er eine ordentliche Rampensau geworden, deren Mischung aus einstudiertem Witz und situativ-spontaner Komik unvergleichlich originell ist. Den legendären Schlachtruf „Halldeimaul“, brüllt ihm schon lang keiner mehr entgegen, wie auch vor lauter Zwerchfellkrampf…

Doch was macht Sven Hieronymus eigentlich? Sein Programm ist klar strukturiert, es gibt ein paar Charaktere, mit denen er sich kurzzeitig identifiziert. Doch letzten Endes bleibt er immer er selbst. Was ihm besonders gut liegt ist das Poltern des „Kleinen Mannes von der Straße“. Natürlich steht da die Motzerei über den Nichtraucherschutz ganz oben auf der Liste. „Wenn das europäische Anpassung ist, will ich aber auch, dass sie auf Kreta Winterreifen aufziehen“, krakeelt er. Und er hofft auf eine rasche Erderwärmung, von der die Raucher immerhin profitieren würden. Ganz selbstlos ist seine Aufregung, schließlich raucht er ja nicht mehr, trinkt keinen Alkohol und dem Sex hat er auch abgeschworen. Glauben mag ihm das keiner im Unterhaus.

Dass früher alles besser war, weiß er auch. „Der Body Mass Index hat beschrieben, wie viel Maß Bier in meinen Körper gepasst haben”, beschwert er sich über Gesundheitsmoden. Allerdings ist er auch bekennender Hypochonder. „Mein Fuß schläft nicht ein, der stirbt ab“, ist er überzeugt. Urkomisch auch sein schönstes Ferienerlebnis mit dem dauergeilen Kumpel in Spanien. „Und ich wär’ so gern mit der Bimmelbahn im Volkspark gefahren“, erinnert er sich.

Seine gelungene Mischung aus Alltags-Beobachtungen und dramaturgisch geschickt aufgefahrenen Geschichten mit einem gehörigen Schuss Lokalkolorit machen sein Programm spannend. Auch, wenn er zwischendurch noch in die Rolle einer einschläfernden TV-Astrologin schlüpft und der spätnächtlichen Anruferin Liebestipps gibt. Der Vorzeige-Rowdie mit selbst eingestandener Streber-Vergangenheit wird noch einiges zu erzählen haben.

Veröffentlicht in der Mainzer Allgemeinen Zeitung

Montag, 17. Dezember 2007

Staatsorchester Rheinische Philharmonie mit Tschaikowski, Haydn, Beethoven und Arutiunian

Populäre Melodien prägten das Meisterkonzert, zu dem das Staatsorchester Rheinische Philharmonie dieses Mal in die Rheingoldhalle gekommen war. Wer kennt sie nicht, die beliebten Motive aus dem „Nussknacker“ von Peter Tschaikowski. Die Suite mit den verschiedenen Tänzen russischer, arabischer und chinesischer Klangart gehört zum Repertoire eines jeden Orchesters und auch das Publikum kennt und liebt diese Töne. Hoch motiviert und mit viel Sinn für die klanglichen Eigentümlichkeiten dieser Komposition bescherte das Orchester unter Leitung von Daniel Raiskin seinen Zuhörern diese Suite zum Abschluss eines ausgesprochen vielseitigen und in bester Verfassung ausgeführten Konzerts.

Den Einstieg gestaltete der junge Trompeter Thomas Hammes mit dem berühmten Trompetenkonzert von Joseph Haydn. Der Komponist schrieb das Werk1796 für den Wiener Hoftrompeter Anton Weidinger, der als Erster die bis dahin gängige Naturtrompete erweitert hatte. Seine Klappentrompete konnte sich zwar nicht gegen die später entwickelte Ventiltrompete durchsetzen, doch das Trompetenkonzert gilt seitdem als eines der Beliebtesten seiner Gattung. Es sollte indes das einzige aus der Feder von Joseph Haydn bleiben.

Der aus Osann-Monzel an der Mosel stammende Trompeter überzeugte mit einem brillanten, absolut reinen und immer schlackenfreien Ton. Im Kopfsatz machte er Tempo, ohne zu hetzen, ließ seine Töne durchdringen und verlieh ihnen eine markante Schärfe. Verblüffend weich und sanglich gestaltete er dagegen den Andante-Satz. Im abschließenden Allegro jedoch rannte er dann doch ab und an dem Orchester ein wenig davon, wirkte dabei etwas ungeduldig. Außerordentlich pointiert und durchdacht präsentierte er sich dafür im Konzert für Trompete und Orchester in As-Dur des aserbaidschanischen Komponisten Alexander Arutiunian.

Seine Leistungsfähigkeit stellte das Koblenzer Orchester schließlich in Beethovens Sinfonie Nr. 8 unter Beweis. Die kürzeste aller Beethoven-Sinfonien aus dem Jahre 1812 wirkt vital und voller ungezügelter Energie. Daniel Raiskin, seit 2005 Chefdirigent des Staatsorchesters, hatte nun die Aufgabe, dieses Potenzial zu kanalisieren und mit seinen Musikern umzusetzen. Es gelang. Packend und energiegeladen stieg das Orchester in die Sinfonie ein, die ostinaten Holzbläser-Passagen im Allegretto scherzando erklangen präzise und ohne jede Abnutzungserscheinung. Im Menuett waren die Motivübergaben fließend, bevor das Finale das Werk formgerecht abschloss. Daniel Raiskin hatte seine Musiker dabei gut im Griff, motivierte sie mit ausdrucksstarken Gesten und leicht nachvollziehbaren Angaben.

Veröffentlicht in der Mainzer Allgemeinen Zeitung

Sonntag, 16. Dezember 2007

Julia Neigel mit ihrem Programm "Stimme mit Flügel(n)"

Gleich vorne in der Reihe sitzt jemand aus dem Fanclub, einen anderen Gast kennt sie von einem Konzert in Ludwigshafen. Man ist unter sich, kennt sich, plaudert ein wenig miteinander. Julia Neigel ist nach Rüsselsheim gekommen, wo sie auf der Hinterbühne des Stadttheaters keinerlei Berührungsängste mit ihrem Publikum zeigt. Im Gegenteil, die Frau, die 1989 mit „Schatten an der Wand“ den Grundstein für ihre Karriere legte, hat sich offensichtlich zum abendlichen Plauderstündchen verabredet. Früher einmal hieß sie Jule, das ist aber lange her. Und scheinbar will sie daran auch nicht unbedingt erinnert werden. Zumindest ihrem Gesicht nach zu urteilen, das sie aufzieht, als ihr ein Gast erklärt, dass er 1989 zum letzten Mal auf einem ihrer Konzerte war. Seitdem ist eben viel passiert.

Seit einiger Zeit ist sie mit dem Pianisten Simon Nicholls unterwegs und präsentiert unter dem Titel „Stimme mit Flügel(n)“ lauter „Lieblingslieder“ von sich. Als sie im vergangenen Jahr damit begonnen hatte, von Mainz aus ihr Bühnen-Comeback zu feiern stieß sie den Seufzer aus: „Ihr glaubt nicht, wie mir die Bühne gefehlt hat“. Heute ist sie wieder ganz routiniert. Dass ihr die Bühne eine Art Zuhause gibt, wird aber in jedem Moment klar.

Von der Schlager-Sängerin von einst ist nicht mehr viel übrig. Die Rüsselsheimer - und alle die, die wie etwa ein Wetzlarer, weit gereist sind – erleben hier eine gereifte Sängerinnenpersönlichkeit, die auch mit der Neuinterpretation älterer Titel ungeahnte Überzeugungsarbeit leisten kann. Etwa mit der Ballade „Weil ich Dich liebe“ vom 92er Album „Nur nach vorn“. Und sie singt Erfolge von Kollegen nach, ohne sie zu imitieren. Darunter „Hijo de la Luna“ der spanischen Gruppe Mecano. Das hat Gefühl, Tempo und Witz zu gleichen Teilen. Titel von John Hiatt oder Eric Clapton interpretiert sie auf ihre ganz persönliche Art. Neuere Stücke, wie etwa „Jetzt und hier“, wirken dagegen etwas seicht.

Julia Neigel ist vielleicht auch deshalb so nah an ihrem Publikum, weil sie ihm ähnlich ist. Sie kokettiert ein wenig, wirkt etwas aufgedreht, als habe sie die gleiche Art Lampenfieber wie eine Neunjährige beim Krippenspiel. Ihre raue, tiefe Stimme erinnert in manchen Zügen an Marla Glenn, aber das ist auch schon alles, was an hinkenden Vergleichen zulässig ist. Wenn sie auf dem Barhocker den Freizeit-Vamp gibt oder verspielt mit ihrem ausgezeichnet mitziehenden Pianisten flirtet, erlebt der Zuhörer einen Menschen, der sich auf der Bühne mit Sicherheit nicht besonders anders verhält, als in seiner privaten Freizeit – ob man das mag, steht auf einem anderen Blatt. Auf jeden Fall macht diese Art einen seltenen Charme aus.

Veröffentlicht in der Main-Spitze

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Über die Stumm-Orgel in der Bärstadter Martinskirche

Wenn man in den Ort hinein fährt, fällt die evangelische Martinskirche nicht sofort ins Auge. Obwohl sie, bei Näherem betrachtet, eine beachtliche Größe hat. Zwar stammt der Bau, wie er heute zu sehen ist, aus den Jahren 1709 bis 1717, doch es gibt auch deutlich ältere Spuren eines Gotteshauses. Bei Ausschachtungsarbeiten wurden Bodenplatten eines Vorgängerbaus gefunden, die auf das Jahr 1250 datiert wurden, auch die älteste Glocke stammt etwa aus dieser Zeit. Der Taufstein in der Bärstadter Kirche ist spätgotisch, ähnlich alt sind zwei weitere Glocken.

Was aber besonders auffällt, wenn man sich einen Moment in der Kirche, die tagsüber immer geöffnet ist, aufhält, ist die beeindruckende Orgelfront. Trotz der Größe des Raumes, wirkt das Instrument, als müsste es sich überall ducken, um nicht anzustoßen. Es gibt Vermutungen, dass die Orgel eigentlich im Kloster Eberbach stand. „Aber ich kenne mindestens drei Instrumente, die möglicherweise aus Kloster Eberbach stammen“, ist Thomas Wächter skeptisch. Er ist als Kantor des evangelischen Dekanats Bad Schwalbach letzten Endes auch zuständig für die Bärstadter Orgel. Das Instrument wurde von der renommierten Orgelbaufamilie Stumm im Hunsrück gebaut und stammt aus dem Jahr 1770. „Es ist ungewöhnlich, dass sie hier steht, ansonsten ist kaum eine rechtsrheinische Orgel aus dieser Werkstatt bekannt“, weist Wächter auf eine regionale Besonderheit hin. Lediglich in der Idsteiner Unionskirche ist noch das Gehäuse einer Stumm-Orgel erhalten.

Eine Erklärungslegende besagt, dass der Orgelbaumeister Stumm gemeinsam mit seinem Sohn auf der Durchreise vom Winter überrascht und von den Bärstadtern freundlich aufgenommen wurde. Zum Dank dafür hat er ihnen diese Orgel gebaut. Wie auch immer sie nun wirklich dorthin gekommen sein mag, sie gilt zumindest als die wertvollste Denkmalsorgel in Südnassau. Mit ihren zwei Manualen und sechs Zungenregistern ist sie eine Besonderheit unter den Dorfkirchenorgeln. Obwohl es keine Dokumente gibt, ist es unstrittig, dass es sich dabei um eine Stumm-Orgel handelt. „Das ist unzweifelhaft“, bestätigt Wächter. Für die Größe des Instruments spricht, dass Bärstadt einmal der Hauptort der Umgebung war.

Auch ihr Zustand ist recht beeindruckend. 1971 wurde sie durch die Firma Beckerath in Hamburg komplett saniert und seitdem jährlich gewartet. Sie wird vor allem im Gottesdienst eingesetzt, Konzerte gibt es nicht öfter als ein oder zwei Mal im Jahr. „Ich mag diese Orgel sehr“, sagt Thomas Wächter. Auch, weil er noch vor dem Studium viel auf Stumm-Orgeln gespielt hat. Vor einigen Jahren hat er auch selbst einmal ein Konzert in Bärstadt gegeben. Besonders froh ist er darüber, dass das Instrument über die Jahrhunderte nicht nach den unterschiedlichen Moden der Zeit verändert worden ist.

Zur Größe der Orgel passt der überaus kernige Klang. Besonders markant etwa ist die Pedalposaune (16 Fuß), auch die achtfüßigen Trompeten auf den Manualen verfehlen ihre scharf schneidende Wirkung nicht. „Es ist eine der lautesten Orgeln, die ich kenne“, bestätigt auch der Kirchenmusiker. „Stumm hat sehr rustikal gebaut“, ergänzt er noch. Die Trompeten der Bärstadter Orgel haben übrigens schon bei vielen Restaurationen ähnlicher Instrumente als Vorlage gedient. Dass die Firma Stumm derart robust klingende Orgeln gebaut hat, erklärt Thomas Wächter mit dem französischen Einfluss. „Daher lässt sich auch die französische Barockmusik hierauf sehr gut spielen“, so seine Erfahrung. Allerdings gibt es etwa mit der Gambenstimme auch einige etwas zartere Klänge zu erzeugen.

Wenn man genau hinschaut, erkennt man auch die vermutlich originalen Registerbezeichnungen: Ein Lederband mit Prägedruck, der sich über den Registerhebeln entlang zieht. Bemerkenswert ist auch das sehr kurze Pedal, das lediglich eine Oktave misst. „Da muss man die Orgel schon sehr gut kennen, um damit umgehen zu können“, bestätigt Wächter. Den Dienst hier verrichten im übrigen vier nebenamtliche Kollegen.

Veröffentlicht im Wiesbadener Tagblatt

Sonntag, 9. Dezember 2007

Verdi-Oper "Simon Boccanegra" mit der Opera & Philharmonic Society Plovdiv

Verdis Oper „Simon Boccanegra“ gehört nicht zu seinen Bekanntesten. Dabei ist das verzwickte Drama um politische Ränkespiele, persönliche Machtspielereien, Liebe und Verrat voller Zündstoff und stellt eine spannende Vorlage dar. In Rüsselsheim wurde es jetzt von der „Opera & Philharmonic Society“ aus dem bulgarischen Plovdiv auf die Bühne gebracht. Verdis 1857 uraufgeführte und 1881 in überarbeiteter Fassung noch einmal herausgebrachte Oper beruht auf dem gleichnamigen Schauspiel von García Gutiérrez aus dem Jahr 1339, in dem das Schicksal des ersten vom Volk gewählten Dogen von Genua behandelt wird. Die Urfassung traf seinerzeit nicht auf Begeisterung. Die Kritik hielt es für zu düster und zu spröde.

Die Geschichte an sich ist eigentlich recht packend. Der Korsar Simon Boccanegra wird zum Dogen gewählt, obwohl er sich nicht besonders für dieses Amt interessiert. Er hofft allerdings durch den damit verbundenen gesellschaftlichen Aufstieg die junge Adlige Maria heiraten zu können. Die ist allerdings mittlerweile in der Gefangenschaft ihres Vaters Jacobo Fiesco gestorben. Dieser bietet dem verhinderten Schwiegersohn Versöhnung an, wenn der ihm die Tochter aus dieser Liaison überlässt, die wiederum verschwunden ist. Also wird nichts aus dem Tausch, die vererbte Fehde bleibt bestehen.

Ein Vierteljahrhundert später trifft Boccanegra auf seine tot geglaubte Tochter Amelia. Die hat sich in den Adligen Gabriele Adorno verliebt, einen erbitterten Gegner des Dogen. Boccanegra hat zwar Einwände gegen diese Verbindung, verhindert aber die Zwangshochzeit mit seinem Weggefährten Paolo Albiani, der die Adoptivtochter einer Adelsfamilie ebenfalls bedrängt. Albiani sinnt auf Rache, lässt Amelia entführen, die sich aber rasch befreien kann. Adorno hat in der Zwischenzeit den Entführer getötet und will nun gleiches mit Boccanegra tun, den er für seinen Rivalen um Amelias Gunst und deren Entführer hält. Amelia verhindert das, Paolo vergiftet den Dogen. Adorno erfährt von dem wahren Verhältnis zwischen Simon und Amelia, bittet den sterbenden Dogen um Verzeihung und wird dessen Nachfolger.

Die Gäste aus Plovdiv bieten unter der Regie des ungarischen Multitalents Tamas Ferkay eine brave und für den Tourneebetrieb ordentlich zusammengefügte Inszenierung. Es gibt hier keinerlei Ansätze, einer inhaltlichen Deutung oder eigenen Schwerpunktsetzung. Das Werk wird schlichtweg notengetreu wiedergegeben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dabei stehen solide Sänger auf der Bühne. Simon Boccanegra wird von dem körperlich überragend wirkenden Alexander Morozov mit verhaltener Leidenschaft und belastbarem Bariton gegeben. Die Rolle seines Gegenspielers Jacobo Fiesco übernimmt Rosen Krastev mit fundiertem Bass. Als Gabriele Adorno wirkt Svetoslav Stankov wendig und draufgängerisch. Etwas mehr Schwung hätte man sich vom Chor erhofft, das Orchester übernahm seine Rolle unter der Leitung von Georgi Dmitrov souverän und mit dem nötigen Gestaltungswillen.

Veröffentlicht in der Main-Spitze

Zum Auftakt der Mendelssohn-Tage in Frankfurt

Das kommt eben davon, wenn man sein Publikum nicht mit Programmheften ausstattet. Dann klatscht es auch einmal im Überschwang selbstbewusst zwischen die Sätze. Und das ausgerechnet bei der bekannten Psalm-Vertonung „Wie der Hirsch schreit“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Immerhin handelte es sich ja hier um die Gäste der Frankfurter Mendelssohn-Gesellschaft, die zum Auftakt ihrer Mendelssohn-Tage in die Alte Oper geladen hatte. Der 42. Psalm entwickelt in der Mendelssohn-Fassung über die gesamte Strecke hinweg eine fühlbare Spannung, die sich auch in den Schlusstakten nicht so recht zu entladen scheint. Den Interpreten des Abends gelang genau diese schlüssige und zielstrebige Interpretation, die man sich bei diesem Werk wünscht. Paulus Christmann führte die Deutschen Philharmoniker und die Sängerinnen und Sänger der Frankfurter Singakademie, des Polizeichors Frankfurt und der Mendelssohn-Chorvereinigung Frankfurt energisch zusammen. Elisabeth Scholl übernahm den Solopart in angemessen oratorienhafter Manier und mit hohem dramatischem Anteil. Eike Wilm Schulte trug in einer Frankfurter Erstaufführung die Konzertarie „On Lena’s Gloomy Heth“ vor. Das Werk ist weitestgehend unbekannt, auch weil es bis heute nicht editiert ist. Der Bariton vermischte hier die grundsätzliche Schlichtheit des Stückes geschickt mit einem kraftvollen Ansatz. In der Konzert-Ouvertüre „Die Hebriden“ und der „Schottischen“ Sinfonie erwies sich das Orchester als warm timbrierter Klangkörper, der feine Differenzierungen und Zwischentöne zuließ.

Veröffentlicht in der Frankfurter Neuen Presse

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Das hr-Sinfonieorchester unter Paavo Järvi zeigt sich in der Alten Oper auch ohne Solisten in bester Verfassung

Es ist recht ungewöhnlich, ein Orchesterkonzert ohne Solisten zu hören. Auf der anderen Seite aber gibt das dem Orchester die Gelegenheit, endlich einmal den ganzen Abend lang im Zentrum des Interesses zu stehen und zu zeigen, was in ihm steckt, ohne auf einen Solisten Rücksicht nehmen zu müssen. Das hr-Sinfonieorchester jedenfalls braucht sich wirklich nicht hinter großen Namen verstecken. In der Alten Oper stellten die Musiker unter Beweis, das sie ohne Frage mit den großen internationalen Klangkörpern auf Augenhöhe spielen.

Der Auftakt geriet einigermaßen harmlos mit Gustav Mahlers „Blumine“. 1896 hatte der Komponist den ehemals zweiten Satz aus seiner ersten Sinfonie heraus genommen. Ob auf Druck des Publikums und der Kritik, die ihn als trivial und banal bezeichnet hatte, oder aus eigenem Antrieb, ist nicht sicher. Das serenadenhafte Stück jedenfalls wird von Mahler selbst als „glückselige Schwärmerei“ bezeichnet und so wirkte der Satz denn auch beim hr-Sinfonieorchester.

Mit der 2. Sinfonie D-Dur op. 73 setzte das Orchester unter Leitung von Paavo Järvi seinen Brahms-Zyklus fort. Der Komponist bezeichnete sie einmal als sein „neues liebliches Ungeheuer“. Ein Ausdruck, der vielleicht auch mit der Unbeschwertheit seiner Entstehungszeit im Jahr 1877 während eines Sommeraufenthalts am Wörther See zusammen hängt. Dem Orchester gelang es unter anderem, den idyllischen Charakter des dritten Satzes konsequent zu entwickeln, zuvor war der zweite Satz in nachdenklicher Stimmung verklungen.

Franz Schuberts „kleine“ 6. Sinfonie, ein Frühwerk in C-Dur, wurde energisch, mit viel Lebenslust und kraftvoller Zuversicht interpretiert. Das Orchester zeigte sich an diesem Abend spielfreudig und zupackend, dabei immer mit einem sicheren Gespür für Zwischentöne und notwendige Differenzierungen.

Veröffentlicht in der Frankfurter Neuen Presse

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Über die 2006 eingeweihte Orgel in der Idsteiner Kirche St. Martin

Das klingt schon fast nach luxuriöser Verschwendung. Eine neue Orgel. Und das in Zeiten, in denen Gemeinden der Geldhahn zugedreht wird, oft nur noch das Nötigste finanziert werden kann. Dann so ein riesiges Projekt. Bis das Instrument in der Idsteiner Kirche St. Martin angeschafft wurde, dauerte es allerdings viele Jahre. In den Jahren 1989 bis 1991 war Thomas Gabriel Kantor in der katholischen Gemeinde und setzte sich vehement für den Bau einer Empore für den Chor und eine neue Orgel ein. Das bislang genutzte Instrument, eine 1974 von der Firma Walcker gebaute Orgel, hatte erhebliche Mängel aufgewiesen. In den 70er Jahren wurden nämlich seit Jahrhunderten bewährte Materialien wie Leder oder Holz durch Kunststoffe, Schaumstoff oder Aluminium ersetzt. Die Verschleiß-Spuren waren mittlerweile derart weit fortgeschritten, dass eine Renovierung zu teuer geworden wäre, um das Ergebnis zu rechtfertigen.

Also sollte ein neues Instrument her. Nach und nach wurde klar, dass ein solches Unternehmen auch zu einer Veränderung an der Bausubstanz der Kirche führen würde, so wurde der bisherige Orgel-Förderverein zum Förderverein für die Neugestaltung des Innenraums. Schließlich entschloss sich der Pfarrgemeinderat gegen eine Empore, die im hinteren Bereich der Kirche hätte gebaut werden müssen. Geplant wurde ein Umbau des Chorraumes, so dass die Sänger während des Gottesdienstes nicht ständig ihren Platz wechseln müssen, die Orgel wurde in der Mündung vom Querschiff zum Hauptschiff vorgesehen.

Mittlerweile war viel Zeit ins Land gegangen, im Jahr 2002 ging es endlich los. In der Zwischenzeit hatte Franz Fink das Kantorenamt übernommen und sich um den Bau der Orgel gekümmert. Seine Vorgabe: Die neue Orgel sollte mit den alten handwerklichen Techniken gefertigt werden. Eine Ausschreibung wurde durchgeführt, die schließlich von der Firma Mebold aus Siegen gewonnen wurde. „Jeder Organist hat sein Idealinstrument im Kopf“, sagt Franz Fink und ist sich der privilegierten Situation bewusst, an der Entwicklung seines persönlichen Ideals maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. „Sie sollte auf jeden Fall mehr können als die alte Walcker-Orgel“, so lautete die erste Bedingung. Vor allem sollten die stilistischen Möglichkeiten erweitert werden.

Der finanzielle Rahmen jedoch war eng gesteckt, das Bistum gab keinen Zuschuss für das Instrument. „Wir wollten eine kostengünstige Orgel, aber es sollte nicht auf Kosten der Qualität gehen“, so Fink. Also wurde ein „kleines Konzept“ entwickelt. So hat das Instrument nun zwei, statt anfangs erhoffter drei Manuale. Durch eine raffinierte Technik aber kann diese vermeintliche Einschränkung geschickt überspielt werden. 8.000 verschiedene Klangkombinationen sind immerhin möglich. Bei der Ausschreibung hat die Gemeinde übrigens keinen Betrag vorgegeben. Während sich die anderen Firmen mit deutlich höheren Kosten bewarben, machte Mebold ein Angebot von unter 400.000 Euro. Und auch die Qualität, die das Unternehmen versprach, überzeugte.

Dass der Orgelbau überhaupt zustande gekommen ist, verdankt die Gemeinde allerdings sich selbst. Schon beim Abbau der alten Orgel waren viele Mitglieder ehrenamtlich am Werk. Auch der Aufbau des neuen Instruments wurde unter der Anleitung der Profis von den „Orgelbaugehilfen auf Zeit“ bewerkstelligt. Während der drei- bis viermonatigen Bauzeit wurden die Orgelbauer von Gemeindemitgliedern verpflegt, außerdem stellte ihnen die Gemeinde eine Wohnung zur Verfügung.

Bei der Klanggestaltung hat Franz Fink intensiv mitgewirkt. „Ich kann meine Finger da nicht rauslassen“, grinst er. Sein Glück war, dass er mit dem Intonateur Uli Skriwan einen optimalen Partner gefunden hat. „Oft war er schon früh morgens an der Orgel, weil ihm nachts noch etwas eingefallen ist“, erinnert sich der Kantor. Das Ergebnis kann sich hören lassen. „Auch unsere Gastorganisten sind jedes mal verzaubert“, beteuert Fink. Mittlerweile werden hier Prüfungen der Kirchenmusikerausbildung im Bistum durchgeführt. „Die Orgel ist das Gegenteil von aggressiv – sie schreit nicht“, umschreibt der Musiker den Klang.

Und tatsächlich besticht das Instrument durch eine unaufdringliche Brillanz. Dennoch hat sie Durchsetzungsvermögen, kling niemals schwach oder willenlos. Eine besondere klangliche Eigenheit ist das Martinsgans-Quietschen, das die Orgel ebenfalls imitieren kann. Das Instrument verfügt insgesamt über 33 Register auf zwei Manualen und dem Fußpedal sowie 1888 Pfeifen. Für das Gehäuse wurden 10 Kubikmeter Eiche verbaut

Stilistisch kann nun endlich eine gewaltige Spannbreite abgedeckt werden. Barocke Klänge lasse sich hier ebenso erzeugen wie die satten Vorgaben romantischer Klassiker. Das Instrument kommt vor allem im Gottesdienst zum Einsatz. „Ich habe den Ehrgeiz, jedes Mal eines der großen Werke der Orgelliteratur zum Auszug zu spielen“, sagt Franz Fink. Mittlerweile bleiben auch viele Gottesdienstbesucher extra bis zu der letzten Note sitzen, weil sie wissen, dass sie hier fast ein kleines Konzert geboten bekommen. „Darüber freue ich mich, weil ich das Orgelspiel als Teil des Gotteslobs verstehe“, so Fink.

Doch wie war nun die Finanzierung möglich? Ganz besonderen Anteil daran hatte das Ehepaar Annethee und Dieter Schnell, die Motoren des Fördervereins. Durch Basare an Ostern und Weihnachten und die Beteiligung am Idsteiner Weihnachtsmarkt war rund ein Drittel der 290.000 Euro zusammen gekommen, die der Verein letztendlich aufbrachte. Verkauft wurden 4.000 Gläser Gelee und 2.600 Flaschen „Orgelwein“. Unterstützung gab es außerdem von der Stadt Idstein und der Stiftung „Initiative und Leistung“. Außerdem haben viele Gemeindemitglieder einen Dauerauftrag eingerichtet und die Arbeit damit persönlich unterstützt. Ohne sie wäre die Orgel, die am 22. Januar 2006 eingeweiht wurde, nie nach Idstein gekommen.

Veröffentlicht im Wiesbadener Tagblatt

"Live Lyrix" übersetzt englische Hits ins Deutsche

Eigentlich ist die Situation etwas merkwürdig. Der Saal im Frankfurter Hof ist bist auf den letzten Platz gefüllt. Und scheinbar sitzen die Menschen da und hören sich Musik vom Band an. Das allein aber hätte wohl keinen von ihnen hinter dem sprichwörtlichen Ofen hervor gelockt, es ist aber auch wirklich nicht alles, was bei den „Live Lyrix“ von SWR3 geboten wird. Drei Protagonisten sind es, denen zwischenzeitlich immer wieder die Aufmerksamkeit gilt. Die Schauspieler Carola von Grot und Ronald Spiess tragen nämlich die deutsche Übersetzung englischsprachiger Hits vor. Moderiert wird das ganze von Ben Streubel, der für lockeres Geplauder zwischen den Stücken steht.

Die „Live Lyrix“ sind die Bühnenversion einer SWR3-Sendung, die Sonntags morgens zu hören ist. Schon Ende 2006 war der Sender mit diesem Konzept auf Tournee und führte die Reihe nun wiederholt durch. Auf der Bühne stehen von innen beleuchtete Quader und Würfel, links und rechts ist jeweils ein mehrstrahliger Kerzenständer aufgestellt. Die Farben wechseln je nach Lied und Stimmung, Carola von Grot und Ronald Spiess bewegen sich in dieser Landschaft mal gemeinsam, mal allein.

Zum Duett setzen sie etwa bei „Something Stupid“ in der Version von Robbie Williams und Nicole Kidman an. „Ich weiß, dass ich sozusagen auf der Warteliste stehe in Sachen ’Einen Abend mit dir verbringen’“, heißt es da nüchtern am Anfang. Wer bisher nie auf den Text der Schnulze geachtet hat, wird sich wundern. „Du hast genug von den ewig gleichen Phrasen“, weiß der Sänger und rechnet sich nur mäßige Chancen aus, bei der Geliebten zu landen.

Eindrucksvoll bleibt der Text des Dire-Straights-Klassikers „Brothers in Arms“ in Erinnerung. Das Anti-Kriegs-Lied endet mit den Worten „Wir sind Narren, wenn wir Krieg führen gegen unsere Brüder“. Eine hübsche Ballade ist Tina Dicos autobiographisch angehauchtes „Room with a view“, in dem sie sich an vergangene Zeiten und eine verflossene Liebe erinnert, die in ihr noch lebendig ist.

Carola von Grot und Ronald Spiess gelingt es, mal hintergründiger, mal offensiver, die Töne mit ihren jeweiligen inhaltlichen Aussagen zu verknüpfen. Oft bekommt der Zuhörer dadurch die Möglichkeit, scheinbar längst bekannte Stücke deutlich aufmerksamer zu hören, als bisher.

Veröffentlicht in der Mainzer Allgemeinen Zeitung

Dienstag, 4. Dezember 2007

Bach-Collegium München mit "Festlichem Adventskonzert"

Vor Weihnachten gibt es eine Menge davon. „Festliche Adventskonzerte“ finden überall statt, wo man hinblickt. Zu den einheimischen Kulturgewächsen, den Orchestern und Chören vor allem der Kirchengemeinden, gesellen sich zunehmend professionelle Ensembles, die mit ihrem Programm auf Vorweihnachts-Besuch vorbei kommen. So auch das Bach-Collegium München und sein Leiter Hansjörg Albrecht, der gleichzeitig in die Tasten des Cembalos griff. Auf dem Programm im Kurhaus stand tatsächlich Festliches und leicht Verdauliches. So auch die Wassermusik und die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Wohl zwei der populärsten Stücke aus seiner Feder. Die Gäste aus München verwendeten hier vor allem plakative Tempi und fielen damit beständig in die Extreme von schnell und langsam. Von den Bläsern hätte man sich in der Feuerwerksmusik wohl etwas klarere Phrasierungen gewünscht. Für das Cellokonzert C-Dur von Joseph Haydn kam die junge Cellistin Lena Wignjosaputro hinzu. Die 1983 geborene Musikerin hat bereits zahlreiche Preise gewonnen und ist unter anderem mit ihrem Lusingan-Streichquartett Stipendiatin der Stiftung Villa Musica. Ihr Wiesbadener Auftritt geriet etwas zwiespältig. Während sie stellenweise mit einer herausragenden technischen Finesse und klanglicher Souveränität überzeugte, verschluckte sie in den schnellen Passagen buchstäblich die eine oder andere Note, auch intonatorische Probleme ließen sich nicht immer überhören. Dafür gefiel die zurückhaltende Eleganz und Sanglichkeit, die sie im langsamen Satz vorzeigte.

Veröffentlicht im Wiesbadener Kurier / Wiesbadener Tagblatt