Als der Komponist und Cellist 1770 in den Dienst des spanischen Infanten Don Luís strat, fand er dort bereits ein Streichquartett vor. Also schrieb er die geforderte Unterhaltungsmusik eben für fünf Instrumente. Das C-Dur-Quintett ist ihm in dieser Form jedoch nie selbst eingefallen. Der Geiger Johann Christoph Lauterbach hat im späten 19. Jahrhundert die Sätze aus anderen Boccherini-Werken zusammen gesetzt und damit ein kammermusikalisches Pasticcio geschaffen. Das Jerusalem String Quartet setzte nun gemeinsam mit dem Cellisten Gavriel Lipkind die Musik zusammen, lotete die reichen Melodien des Minuettos aus, machten sich lustvoll und beherzt über das Rondo her.
Einer generell düsteren Stimmung folgten die Musiker im Quartett für Violine, Viola und zwei Violoncelli a-Moll von Anton Arnski. Hier entwickelten sie teilweise ein geradezu gewalttätiges Klangbild, das nur von wenigen leichteren Momenten unterbrochen wurde. Fulminant gelang ihnen das Finale. Zu Boccherinis „Stabat Mater“ op. 61 kamen wieder alle Musiker zusammen, den Gesangspart übernahm die Sopranistin Chen Reiss mit sparsam eingesetztem kultiviertem Vibrato, das ihre klare und reine Stimme unmittelbar zur Geltung kommen ließ. Das Quintett agierte dabei feinsinnig und farbenreich.
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