Dienstag, 4. Dezember 2007

Bach-Collegium München mit "Festlichem Adventskonzert"

Vor Weihnachten gibt es eine Menge davon. „Festliche Adventskonzerte“ finden überall statt, wo man hinblickt. Zu den einheimischen Kulturgewächsen, den Orchestern und Chören vor allem der Kirchengemeinden, gesellen sich zunehmend professionelle Ensembles, die mit ihrem Programm auf Vorweihnachts-Besuch vorbei kommen. So auch das Bach-Collegium München und sein Leiter Hansjörg Albrecht, der gleichzeitig in die Tasten des Cembalos griff. Auf dem Programm im Kurhaus stand tatsächlich Festliches und leicht Verdauliches. So auch die Wassermusik und die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Wohl zwei der populärsten Stücke aus seiner Feder. Die Gäste aus München verwendeten hier vor allem plakative Tempi und fielen damit beständig in die Extreme von schnell und langsam. Von den Bläsern hätte man sich in der Feuerwerksmusik wohl etwas klarere Phrasierungen gewünscht. Für das Cellokonzert C-Dur von Joseph Haydn kam die junge Cellistin Lena Wignjosaputro hinzu. Die 1983 geborene Musikerin hat bereits zahlreiche Preise gewonnen und ist unter anderem mit ihrem Lusingan-Streichquartett Stipendiatin der Stiftung Villa Musica. Ihr Wiesbadener Auftritt geriet etwas zwiespältig. Während sie stellenweise mit einer herausragenden technischen Finesse und klanglicher Souveränität überzeugte, verschluckte sie in den schnellen Passagen buchstäblich die eine oder andere Note, auch intonatorische Probleme ließen sich nicht immer überhören. Dafür gefiel die zurückhaltende Eleganz und Sanglichkeit, die sie im langsamen Satz vorzeigte.

Veröffentlicht im Wiesbadener Kurier / Wiesbadener Tagblatt

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