Mittwoch, 23. November 2005

Mozart wird auch in Mainz gefeiert

Bei einem Pressegespräch stellten der Mainzer Kulturdezernent Peter Krawietz (CDU) und der ehrenamtliche Koordinator Volker Müller die Konzerte in der Stadt zum Mozartjahr 2006 vor.


Mainz lässt sich ja mit einer ganzen Menge verbinden. Mit Gutenberg natürlich, mit Mainz nicht erst seit zwei Jahren und auch mit der Fassenacht. Aber Mozart – ist das nicht doch ein bisschen weit hergeholt? Und sogar „Mozart in Mainz“? Nein, ist es gar nicht. Denn tatsächlich hat sich der österreichische Wunderknabe zwei Mal in der heutigen Landeshauptstadt blicken lassen. Einmal im August und September 1763. Da musste zwar die Audienz beim kunstsinnigen Kurfürsten Emmerich Joseph von Breidbach-Bürresheim wegen dessen Erkrankung ausfallen, doch der Siebenjährige spielte unter anderem im Gasthof „Zum Römischen König“, dem heutigen Erbacher Hof. Vater Leopold notierte zu einem der Konzerte in seinem Tagebuch: „Alles gerieth in Erstaunen! Gott gibt uns die Gnade, daß wir, Gott Lob, gesund sind, und aller Orten bewundert werden." Dann kam Mozart noch einmal im Oktober 1790, spielte Orgel in der Augustinerkirche und gab im Schloss ein Konzert vor Kurfürst Carl Joseph von Erthal. (Die ganze Geschichte erzählt Karl Böhmer am Sonntag, 19. März um 17 Uhr im Rathaus.)

Grund genug also, auch in Mainz das kommende Mozartjahr zum 250. Geburtstag ein wenig mit zu feiern. Unter der Regie des Kulturdezernats haben sich die vielen Mainzer Musikschaffenden zusammengetan, um bereits in der ersten Jahreshälfte 18 unterschiedliche Veranstaltungen anzubieten. Unter der Leitung des langjährigen Musikreferenten Volker Müller, der sich mittlerweile ehrenamtlich in Sachen Kultur für die Stadt engagiert, kann die Szene vor Ort mit einer ganzen Reihe interessanter Höhepunkte aufwarten. Neben dem Peter-Cornelius-Konservatorium, dem Staatstheater, der Musikhochschule, der Villa Musica, dem Mainzer Kammerorchester und zahlreichen Chören beteiligt sich auch das Cine Mayence mit einem „Director’s cut“ des Milos-Forman-Films „Amadeus“ aus dem Jahr 1984. (Freitag, 3. Februar, 20 Uhr im Frankfurter Hof)

Kulturdezernent Peter Krawietz betonte, dass die Aufgabe seines Hauses vor allem darin bestehe, „zu befördern und zu motivieren, aber nicht alles selbst zu machen.“ Die Kräfte zu bündeln und die Zusammenarbeit zu initiieren, sei auch in diesem Fall wieder das große Ziel der Stadt. Gelungen ist das auf alle Fälle, angesichts eines vielseitigen Programms vom Jazzbeitrag über Orgel- und Chorkonzerte bis hin zu drei Opernproduktionen. Die Programmhefte sind bei allen beteiligten Institutionen und im Rathaus erhältlich.


Ausgewählte Veranstaltungen:

Samstag, 21.1., 19.00 Uhr, Villa Musica: Bläserwerke von Wolfgang Amadeus Mozart mit Ulf Rodenhäuser (Klarinette) und Stipendiaten

Freitag, 27.1., 18.30 Uhr, Landesmuseum: Mainzer Kammerorchester mit frühen Klavierwerken, darunter das KV 1, das Mozart im Alter von fünf Jahren schrieb.

Sonntag, 12.2., 19.30 Uhr, KUZ: „Mozart: Changes & Styles“ mit der Jazzabteilung der Musikhochschule

Sonntag, 5. März, 18.00 Uhr, St. Stephan (Gonsenheim): „Krönungsmesse“ und „Exultate jubilate“ mit der Mainzer Singakademie, cantare mainz, voces cantantes und dem Mainzer Oratorienorchester

Donnerstag, 9. März, 20.00 Uhr, Phönixhalle: „Happy Birthday Mozart“ Philharmonisches Staatsorchester Mainz „mit den absoluten Highlights“

Veröffentlicht in der Mainzer Allgemeinen Zeitung

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