Dienstag, 21. November 2006

Kolloquium zum "Realistischen Musiktheater" in Berlin

Die Einheit von Oper und Wirklichkeit sind für den einen ein „rotes Tuch“, für andere eine absolute Notwendigkeit aktueller Inszenierungen. Mit dem Thema „Realistisches Musiktheater“ befasst sich an diesem Wochenende ein hochkarätig besetztes öffentliches Kolloquium in der Komischen Oper. Kooperationspartner ist die Freie Universität.

Im Mittelpunkt steht die Arbeit des Gründers und langjährigen Leiters der Komischen Oper, Walter Felsenstein. Mit seiner Ablehnung einer „kulinarischen Aufführungstradition“ und dem Versuch, die Oper von ihrer Künstlichkeit zu befreien, wird ihm eine wegweisende ästhetische Rolle in der Inszenierungs-Tradition der vergangenen Jahrzehnte zugewiesen. Mit seiner Arbeit und der von Regisseuren wie Götz Friedrich, Harry Kupfer, Ruth Berghaus, Calixto Bieito und Peter Konwitschny befassen sich die Vorträge renommierter Musik- und Theaterwissenschaftler sowie fachlich versierter Autoren und Theaterschaffender.

Anekdotisches wird von Joachim Herz zu erfahren sein. Der ehemalige Intendant der Komischen Oper war Anfang der 50er Jahre Assistent von Felsenstein und hält den Einführungsvortrag am Samstag. Wolfgang Behrens, Redakteur der Fachzeitschrift „Theater der Zeit“ referiert über die „Gefährdung der Wirklichkeit“ im Musiktheater, der Berliner Fachautor Friedrich Dieckmann blickt auf die Bayreuther Ring-Inszenierung von Patrice Chéreau (1976/77) zurück. Mit Wieland Wagner und seinen Inszenierungen befasst sich Klaus Schultz, Intendant und Chefdramaturg des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München. Sein Thema: „Insezenierung als Interpretation zwischen Hemmnis und Antrieb.

Die Veranstaltung findet am 25. und 26. November jeweils von 10 bis 18 Uhr in der Probebühne 2 der Komischen Oper statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten unter 030-47 99 74 00. Informationen im Internet: www.sfb-performativ.de

Veröffentlicht in Neues Deutschland

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