Sonntag, 8. März 2009

Don Giovanni verabschiedet sich in einer gelungenen Wiederaufnahem von der Frankfurter Opernbühne

FRANKFURT. Mozarts „Don Giovanni“ in der Inszenierung von Peter Mussbach ist ein wahrer Kassenknüller an der Oper Frankfurt. Wobei dieser Zustand bald der Vergangenheit angehören wird, da die Produktion im März noch vier Mal gespielt werden wird, um dann endgültig abgesetzt zu werden. Nun wurde die Inszenierung aus dem Jahr 1994 zum neunten Mal, nun unter der musikalischen Leitung von Hartmut Keil wieder aufgenommen. Der mitunter etwas bizarre Charme dieser Einrichtung hat immer noch nichts von ihrem Reiz verloren. Die fast natürliche Personenführung, die einen scharfen Kontrast zu der Bühnengestaltung mit ihren breiten Lichtflächen oder den wandelnden Häuser-Entwürfen, belebt das Stück ungemein. Mit Aris Argiris, dem neu gewonnenen Bariton, der sich für das Haus schon mehrfach als Glücksgriff erwiesen hat, steht ein Don Giovanni auf der Bühne, wie man ihn sich authentischer nicht vorstellen mag. Mit blitzenden Augen und kraftvoller, gleichermaßen kultiviert geführter Stimme, überzeugt er durchgehend. Ihm zur Seite, kaum weniger ideal besetzt, gibt Florian Plock sein gelungenes Rollendebüt als Leporello. Donna Elvira wird von Maria Bengtsson empathisch mit großem Schmerz ausgestattet, viel Applaus erhält Jussi Myllys als Don Ottavio. Hartmut Keil bringt das Museumsorchester mit Präzision und enormem Einsatz ins Ziel, bewältigt auch die schwierige Koordination von wandernden Bühnenmusikern und Sängern mit großer Übersicht.

Veröffentlicht in der Frankfurter Neuen Presse
Foto: Oper Frankfurt

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