Mittwoch, 3. Juni 2009

Vorfreude nicht nur auf Bach - Daniel Hope spielt für St. Johannis in Mainz

Drei Geiger werden sich am 7. Juni um 20 Uhr musikalisch in der Kirche St. Johannis begegnen und mit ihrem Konzert dazu beitragen, dass die dringend notwendige Restaurierung der Kirche eine weitere finanzielle Unterstützung erhält. Die Mainzer Geigerin Caroline Adomeit, der Sohn von Pfarrerin Dr. Bettina Opitz-Chen, Ikki Opitz, der an der Deutschen Oper Berlin engagiert ist, sowie der international renommierte Daniel Hope haben dafür ein spannendes Programm zusammen gestellt. Wir sprachen mit Daniel Hope über das Konzert.


Wie ist dieser Kontakt eigentlich zustande gekommen?

Ich bin mit Ikki schon sehr lange befreundet. Er ist einer meiner ältesten Freunde, denn ich war mit ihm gemeinsam auf der Yehudi-Menuhin-Schule. Er ist ein hervorragender Geiger und uns verbindet eine lange Freundschaft, er ist für mich eine wichtige Person. Die Familie kenne ich bereits, seitdem ich ein kleiner Junge war. Als ich mit Ikkis Mutter gesprochen habe und sie mir gesagt hat, dass die Kirche dringend Hilfe braucht, habe ich sofort zugesagt, mich zu engagieren. Zum Glück war ich in diesem Zeitraum frei und konnte problemlos mitmachen.

Was ist das besondere an dieser Freundschaft, dass sie so lange hält?

Wir wurden geprägt durch zwei sehr intensive an der Schule. Ich war zu der Zeit acht, er war neun und für mich persönlich war es sehr hart. Ich hatte in dem Internat viel Heimweh und Ikki hat mich damals sehr unterstützt und mir diese Zeit erträglich gemacht. Daher habe ich sehr schöne Erinnerungen daran. Wir haben uns seitdem nicht regelmäßig gesehen, aber es gab immer wieder Begegnungen und es scheint uns dann, als sei in diesen 20 Jahren gar keine Zeit vergangen.


Als Künstler bekommen Sie immer wieder Benefiz-Anfragen. Wie wählen Sie da aus?

Sie haben Recht, ich werde sehr oft gefragt. Einige sage ich zu, ich kann aber natürlich nicht alles machen. Es muss für mich einen persönlichen Zugang geben. Etwa bei Amnesty International, weil ich diese fantastische Arbeit wichtig finde. Hier nun war der Zugang über die Opitz-Familie gegeben. Aber auch durch die Person von Frau Opitz-Chen, die sich sehr stark für die Restaurierung einsetzt. Das ist sehr ehrenhaft und finde es toll, wenn ich dazu beitragen kann.

Wie haben Sie die Stücke ausgewählt?

Haben uns telefonisch und per E-Mail abgesprochen. Jeder hat seine Wunschliste eingebracht und so haben wir es unter ein Dach gebracht. Wichtig war, dass es auch ein schönes Konzert für das Publikum werden sollte. Das Doppelkonzert d-Moll von Johann Sebastian Bach habe ich mit Ikki als Kind immer mal wieder gespielt und wir wollten es später einmal in einem Konzert aufführen. Wir sind nie dazu gekommen und ich freue mich riesig, dass wir nun die Chance dazu haben. Dann fanden wir es interessant, die „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi unter uns aufzuteilen, auch um die unterschiedlichen Charaktere der Sätze herauszustellen.

Sie werden von Mitgliedern des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz begleitet, die sie nicht kennen. Ist das ein Risiko?

Nein, ich habe volles Vertrauen in die Musiker dieses Abends. Wir sind alle da, um die Kirche zu unterstützen, das wird uns sicherlich auch gelingen und ich hoffe, dass das Publikum zahlreich kommen wird.

Karten kosten 20 Euro und sind im Vorverkauf bei der Kunsthandlung Jäger, Schöfferstraße 6 oder an der Abendkasse erhältlich. Weitere Informationen: www.johannis-mainz.de


Foto: Felix Broede/ Deutsche Grammophon

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